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Leseprobe  (Kapitel 1)

 

Es würde eine lange Liste, das war klar. und sie erhob, wie Achim vorausschickte, keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

"Was wir brauchen", begann Achim. "ist erst mal ein Dorf, ein geeignetes Dorf. Mit einem ansprechenden Namen. Also kein Müsken, Kossenblatt oder Meuselko." Achim hatte sich diese Namen eigens aus dem Atlas 'Deutschland in Karte und Bild' herausgesucht. "Dreißig, vierzig Kilometer weg von der S-Bahn. Mit einer Kleinstadt in der Nähe. Wir brauchen eine stillgelegteEisenbahnlinie. Wir brauchen einen Italiener. Und jemand für Web-Design. Wir brauchen Geld, natürlich. Wir brauchen Ideen, sprich ein paar kreative Leute. Wir brauchen Kontakte zur Musikszene. Wir brauchen schöne Menschen."

"Wozu brauchen wir schöne Menschen?" Astrid fragte das. Astrid, Achims Frau, war selber schön. Sie hatte nichts zu befürchten. Es ging ihr vermutlich, und wenn nur zum Schein, um politische Korrektheit.

"Fragen bitte zum Schluss", bat Achim und hasste sich im selben Moment für die Rolle, die er nun endgültig einge-nommen hatte, die des Spiritus Rector, des geistigen Vaters des gesamten Projekts, der nun einmal das Sagen hatte.

"Wir brauchen", fügte er schnell an, "einen Eisenbahn-fachmann." Dabei schaute er auf den neben ihm sitzenden Dirk. "und wir brauchen einen Arzt."

„Ja, Ina", sagte Achim, er wusste, was kommt, "einen Arzt oder eine Ärztin. Das Wichtigste ist, dass sie sich mit dem Kindergärtner versteht; denn den brauchen wir natürlich genauso nötig."

Er nahm einen Schluck aus dem Rotweinglas, das ihm Cesare gerade hingestellt hatte. Seine etwas wirre Aufzählung war nicht alkoholbedingt. Er war ein Mann mit Ideen, und Ideen, das nahm er für sich in Anspruch, durften gern etwas ungeordnet vorgetragen werden.

"Schließlich und endlich brauchen wir", er machte eine Pause, als käme er jetzt zum Wichtigsten überhaupt, aber war es denn nicht das Wichtigste? "Wir brauchen ein Wort, einen Begriff, einen Slogan." In die Runde blickend sagte er: "Ich schlage 'Ruralität' vor."

 

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